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Illustrationen von Dorothee
Schmidt |
1
- Am
späten Nachmittag, die Sonne stand schon
tief und glutrot über Kugelfelsen und
Krüppelkiefern, sah Larry hinunter auf
eine kleine Stadt. Die linke Hand auf das
Sattelhorn gestützt, fuhr er sich mit
der rechten über die schweißnasse
Stirn; den Stetson hatte er sich in den
Nacken geschoben. Sein sonnenverbranntes
Gesicht zeigte dort, wo die Hutkrempe
gewöhnlich die Stirn beschattete, einen
hellen Streifen. Wie viele
vorausgegangene Tage auch war er seit
Sonnenaufgang unterwegs gewesen. Reiter
und Pferd waren mit dem roten Staub der
Wüste bedeckt, und im flimmernden Licht
gingen ihre Konturen ineinander über.
Wäre es nach ihm, Larry Lash, gegangen,
sie hätten auch heute jeden menschlichen
Kontakt vermieden und einen Bogen gemacht
um die unter ihnen liegende Ansiedlung:
Sie war typisch für den Südwesten -
eine lange staubige Straße, an deren
beiden Seiten sich zweistöckige Häuser
aneinander reihten. Aber sein Pferd, ein
arabischer Vollbluthengst mit Namen Sad
ed Faûl, brauchte dringend eine längere
Rast, frisches Wasser und eine
Extraportion Hafer. Nicht viele Pferde
hätten diesen Gewaltritt überstanden,
und noch weniger sähen so frisch aus wie
dieser Hengst, der Larry vor fünf Jahren
von einem muslimischen Heiligen zum
Geschenk gemacht worden war.
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Ein
leises Zungenschnalzen genügte, und Sad ed Faûl
setzte sich in Bewegung. Er schien zu wissen,
dass seinetwegen vom normalen Rhythmus abgewichen
wurde, denn er drehte den Kopf und wieherte leise
sein Einverständnis. Von selbst fiel er in einen
raumgreifenden Trab, der sie rasch ins Tal
brachte. Trotz seiner Müdigkeit lief er mit
eleganter Geschmeidigkeit, die jeden Kenner in
Bewunderung versetzte. Bei vielen weckte er eine
Besitzgier, die Larry schon einige Male in
Schwierigkeiten gebracht hatte. "Keiner
da?" rief Larry, der sein Pferd mit
hängenden Zügeln im Schatten, den der Mietstall
warf, hatte stehen lassen, in das trübe Dunkel
des halbverfallenen Gebäudes hinein. Nur das
Schnauben und Stampfen eines Pferdes war zu
hören. Larry ging vorsichtig an den Pferdeboxen
vorbei bis zum Ende des Stalles. Ein schon alter
Gaul, der ständig den Kopf von unten nach oben
bewegte, war der einzige Gast. Obwohl Larry
keinen Menschen sah, fühlte er sich beobachtet.
Unauffällig spähte er umher, und aus den
Augenwinkeln nahm er eine Bewegung schräg über
sich wahr: mit schnellem, tausendmal erprobtem
Reflex, zog er seinen Colt aus dem Halfter und
sagte mit sanfter Stimme: "Ich glaube nicht,
dass die morschen Bretter die Kugeln aufhalten
werden."
"He, Mister, nicht schießen!" wisperte
von oben rechts, vom Heuboden, eine aufgeregte
Jungenstimme herunter. Fünf Sekunden später
stand ein etwa Zwölfjähriger barfuß mit rotem
Haar und Sommersprossen vor Larry und klaubte
sich das Heu von den Kleidern.
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"Mann,
haben Sie mir einen Schrecken eingejagt",
und plapperte gleich geschäftstüchtig
diensteifrig weiter, "pro Pferd und Tag
einen Dollar, Mister", und als Larry die
Stirn runzelte über den gepfefferten Preis:
"He, Mister, Ihr Pferd kriegt die beste
Pflege. Hafer, Mister, Wasser" und mit einem
Blick auf den Hengst, der Larrys Pfiff gefolgt
war: "Ich werde es waschen, trocken reiben,
und striegeln, Mister, ein wirkliches
Klassepferd, was Sie da haben, die beste
Versorgung, Mann.""Okay, Mann",
sagte Larry und grinste zurück, "ich
verlass mich auf dich, Mister", und
schnippte dem Jungen ein Silberstück zu.
"Erst mal wenig Wasser und ein bisschen
herumführen, klar?"
"'türlich, Mister, ich bin doch kein
Anfänger", gab der Junge großspurig
zurück und ließ die Münze, nicht ohne vorher
darauf gebissen zu haben, in seine Hosentasche
verschwinden.
Die Satteltaschen über der Schulter ging Larry
zum Whole Inn, dem einzigen Hotel der Stadt, wie
der Junge erzählt hatte, mit Saloon und
Restauration. Die Anstrengungen der
zurückliegenden Wochen machten sich nun auch bei
Larry bemerkbar. Ein Bad, eine Rasur, danach
frische Kleider, dann ein großes, kaltes Bier,
ein Riesensteak mit Bratkartoffeln und grünen
Bohnen und zum Nachtisch Apfelkuchen. Als
Abschluss eine Zigarre und einen doppelten
Whiskey - und endlich mal wieder in einem
richtigen Bett schlafen. Die normalen
Alltagsannehmlichkeiten der meisten Menschen
waren für ihn der schiere Luxus.
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Es
war eine ruhige Stadt. Außer dem Jungen hatte er
noch niemanden gesehen. Die Sonne brannte noch
immer erbarmungslos, es war windstill, und mit
jedem Schritt wirbelte eine Staubspirale auf,
besann sich einen Moment und sank träge in ihr
Element zurück. Ein massiger, gelber Hund
überquerte die Straße, sah Larry, blieb stehen,
straffte sich einen Moment, grollte und
beschleunigte dann seinen Gang, um sich unter
einer Veranda wie ein skelettloser Fleischsack
hinplumpsen zu lassen. Geschirrklappern kam aus
einem der Häuser, ein leises Lachen hinterher
und wieder Stille. Um einen großen
Pferdedunghaufen machten Fliegen ein brummendes
Getön, und ein kleiner Vogel pickte
Halbverdautes heraus. Es stank nach Abfall und
Exkrementen. Der aufkommende Wind spielte im
Staub, brachte "Barber Shop" in sanfte
Bewegung, kühlte sich an Larrys schweißnasser
Stirn, und orientierungslos geworden eckte er an
Hauswänden an.
Der Blick nach Westen war unverstellt. Die
Straße lief als schmales, gelb-braunes Band
direkt in die Sonne, in die Larry blinzelnd
blickte. Auf der linken Seite stand als einziges
dreistöckiges Haus der Saloon. Die Aufschrift
war bereits verblasst und nur schwer zu
entziffern. An der Hauswand zeigten sich große
Flächen abgeblätterter Farbe, ein Fenster war
mit Brettern vernagelt. Viele solcher Städte
hatte Larry bereits gesehen, die zu
Geisterstädten geworden waren. Überall im
Südwesten konnte man die von Träumen und
Menschen verlassenen kleinen Städte antreffen.
Der_kleine,_glatzköpfige_Mann_hinter_dem_Tresen,_der beim
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Eintreten
Larrys in der Staubwischbewegung kurz innehielt, nickte karg.
Der große Saal war ausgestattet mit einer
langen, blitzblank polierten Theke, einer
extravaganten Spiegelwand, vor der die Flaschen
sich verdoppelten, einem mit grünem Filz
bezogenen Pokertisch, von dem die anderen Tische
respektvoll Abstand hielten und in der Ecke mit
einem Klavier, dem die weißen Tasten fehlten.
Mit Ausnahme der Theke war alles zerschlissen und
abgenutzt.
"Was darfs sein, Mister?"
"Ein großes, kaltes Bier."
Der Wirt zapfte bedächtig, und die Unterhaltung
stockte. Den vollen Krug stellte er vor seinen
Gast hin, schenkte sich selbst einen Brandy ein,
und dann guckte er Larry erwartungsvoll an.
"Sehr gut das Bier, ausgezeichnet",
sagte Larry und wischte sich den Schaum vom Mund.
"Selbst gebraut, genauso wie es die Germans
machen", sagte der Wirt stolz und schob ein
Tellerchen mit Nüssen rüber.
"Gibts auch was Richtiges zu essen?"
fragte Larry und befreite eine Erdnuss von ihrer
Schale, den Kern stippte er in Salz.
"Eigentlich erst später am Abend,
aber", und rief laut nach hinten, "wie
siehts aus mit Abendessen, Mary. Wir haben einen
hungrigen Gast."
"Die Bohnen sind fertig", kam es aus
der Küche zurück. Eine schon ältere, resolut
aussehende Frau stellte nach einigen Minuten eine
große Suppenterrine, in der die Schöpfkelle
steckte, auf den Tisch. Es folgten riesige
Schnitten selbstgebackenen Brotes und ein
ordentliches Stück Butter.
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Während
Larry aß und trank, füllte sich der Saloon
langsam. Die Bürger der Stadt waren während der
Woche unter sich, besprachen die spärlichen
Neuigkeiten, tranken ihren Whiskey und spielten
Karten. Larry registrierte, wie er mit vorsichtig
taxierenden Blicken bedacht wurde. Auch schien
ihm die Lautstärke der Gäste geringer als in
einem Saloon sonst üblich. Sie halten mich für
einen Revolvermann, und sie haben Angst vor mir,
dachte Larry bitter.
Das
Zimmer war sauber, das Bett frisch bezogen, und
auch Wasser zum Waschen stand bereit. Müde ließ
er sich ins Bett fallen... große Blutlachen,
denen Wind und Sonne nichts anhaben konnten,
schimmerten im Licht. Ein gellender Schrei der
höchsten Not. Einer inneren Stimme gehorchend
zog Larry seinen Colt, und mit einem Sidestep
brachte er sich neben dem Saloon außer Sicht.
Und erst jetzt war rasender Hufschlag zu hören.
Sekunden später schon stoppte eine Horde wild
aussehender Männer ihre Pferde. Schnauben,
Stampfen, das Klirren der Gebissketten, das
Knarren des Leders. Keine Stimme war zu hören.
Da und dort wurden Gardinen beiseite geschoben,
und ängstliche Gesichter zeigten sich kurz.
Jeder der Männer schien zu wissen, was er zu tun
hatte. Zwei führten die Pferde zur Tränke. Zehn
schwärmten aus, die Waffen in vorgehaltenen
Händen. Larry duckte sich hinter ein leeres
Fass, als zwei der Männer sich in die schmale
Gasse schoben, die den Saloon von einem anderen
Haus trennte. Einer schlug das verdreckte Fenster
ein und _lugte
vorsichtig in den Saloon.
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Mit
einer Armbewegung signalisierte er den anderen
Gefahrlosigkeit. Larry verharrte regungslos in
seiner Hockstellung. Das Klirren von Glas war
erschreckend laut. Schweißgebadet erwachte er.
Larry hatte, wieder einmal, im Traum die alten
Kämpfe ausgefochten. Sollte ihn die
Vergangenheit denn nie zur Ruhe kommen lassen?
Er steckte sich eine selbstgedrehte Zigarette an
und starrte aus dem Fenster hinaus in die Nacht,
die an ihren Rändern schon der Frühe weichen
musste. Es mochte vier Uhr sein. Eigentlich
hätte es jetzt kühl sein müssen, aber die
Luft, die durch das Fenster kam, war dumpfig warm
und angereichert mit undefinierbaren Gerüchen,
die das Atmen erschwerten. Dichte Wolkenbänke,
unter denen der Dunst waberte, verzögerten den
Sonnenaufgang. Larry drückte die Zigarette am
Bettpfosten aus und goss Wasser aus dem Krug in
die Waschschale. Langsam wich der Nachtmahr, und
seine Gedanken wandten sich der Gegenwart zu.
Irgendetwas lastete auf dieser Stadt. Was es auch
sein mochte, Larry war gewillt sich
herauszuhalten. Nicht schon wieder in Kämpfe
verwickelt werden, nicht noch mehr Vergangenheit,
die sich in Traumgestalten rächen würde.
Im Hotel war es noch still. Larry griff nach dem
einzigen Buch, das er je besessen hatte. Es war
ein Erbstück seines Vaters, der es 1849, als er
aus dem deutschen Preußen vertrieben worden war,
mit in die neue Welt genommen hatte. Er
blätterte und las holpernd einige Zeilen, die er
mit dem Zeigefinger unterstrich._ Nirgends
fesselte der Lesestoff ihn so, dass er mit
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Interesse
weitergelesen hätte. Obwohl er dieses Buch,
solange er zurückdenken konnte, bei sich hatte,
war er über die ersten Seiten nie
hinausgekommen. Diese Stelle aber traf ihn, von
Göttern war die Rede und von Menschen, mit
Verwunderung las er die Verse nochmals: "Ihr
führt ins Leben uns hinein,/ Ihr laßt den Armen
schuldig werden,/ Dann überlaßt ihr ihn der
Pein:/ Denn alle Schuld rächt sich auf
Erden."
Larry versank in Grübelei; irgendwie war ihm nun
leichter zu Mute. Sich selbst in etwas gänzlich
anderem wiederzufinden war ihm bisher fremd
gewesen. Nun, da er für seinen Schmerz die
gültigen Worte gefunden hatte, wich die
Verzweiflung. Fast andächtig schloss er das
Buch, schlug sorgfältig ein Tuch darum und
steckte das Bündel in die Satteltasche. Leise
wiederholte er die Zeilen.
Mittlerweile war es hell geworden, böiger Wind
vertrieb den Dunst und die Wolken, die am
Horizont sich türmten und dort auszuharren
schienen. Vereinzelte Vogelstimmen waren zu
hören, Spatzen tschilpten, und aus den Häusern
drangen schüchtern Geräusche.
Larry zog die Stiefel an, warf seinen Packen
über die Schulter, nahm sein Gewehr und verließ
das Hotel. Die Main Street war menschenleer. Die
Morgensonne schickte rote Boten nach Westen und
Larry stakte, des Gehens entwöhnt, in seinen
hochhackigen Stiefeln zum Mietstall. Sein langer
Schatten zockelte hinter ihm her, erkundete die
Straße und hielt ihm den Rücken frei.
Sad ed Faûl begrüßte ihn mit Schnauben und
Hufscharren. Der
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Junge
hatte gute Arbeit geleistet. Das Fell des Pferdes
glänzte seidig, die Mähne war entwirrt und
gekämmt, sogar die Hufe hatte er gereinigt. Der
Trog war noch zu einem Viertel mit Hafer
gefüllt, und ein Eimer Wasser stand auch bereit.
Sad ed Faûl schob seinen Kopf in Larrys Achsel
und wieherte aufmerksam. Larry klopfte ihm den
schlanken Hals, spielte mit den Fingern in der
langen schwarzen Mähne und sprach Sätze ohne
Sinn. Als er zum Sattel griff, bekundete der
Hengst mit lautem Wiehern seine Freude. Mit
klugen Augen verfolgte das Pferd jeden Handgriff.
Larry hob den auf zwei Winkeln liegenden Balken,
der die Pferdebox vom Mittelgang trennte, hoch
und wollte ihn abstellen. Zu seiner Verblüffung
blieb das Vierkantholz zehn Zentimeter überm
Boden in der Schwebe und weigerte sich, den
Gesetzen der Schwerkraft zu folgen. Fast im
gleichen Moment schrie jemand erschreckt auf; der
Balken ruckte in die Höhe und fiel dann, an der
Seitenwand entlangschliddernd, zu Boden. Nervös
stieg das Pferd auf die Hinterhand, vom Heuboden
kam eine ängstliche, laute Jungenstimme:
"Hände weg, ihr Schufte!"
"Ist gut, Junge, ich bins, Lash", sagte
Larry beruhigend, da er die Mündung eines
Gewehres auf sich gerichtet sah. "Leg das
Gewehr weg! Man zielt nur auf Menschen, wenn man
auch bereit ist zu schießen."
"Was meinen Sie denn, was ich gemacht
hätte, Mister, wenn es die Schufte von gestern
Abend gewesen wären?" erwiderte der Junge,_dem_die
Erleichterung_anzumerken
war,_und kam
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akrobatisch
zur ebenen Erde herunter.
"Ich meine, Mister, du hättest den
Methusalem bestimmt vorher entsichert."
"Ist ja sowieso nicht geladen",
rechtfertigte der Junge seinen Fehler mit einem
anderen und hielt sich den großen Zeh, an dem
noch ein Stück Bindfaden hing. So, auf einem
Bein stehend, in einer Hand die lange Flinte, in
der anderen den malträtierten Zeh, konnte er das
Gleichgewicht kaum halten und hüpfte hin und
her. Larry nahm ihm das Gewehr ab und verkniff
sich ein Grinsen.
Es war eine altertümliche Perkussionsflinte aus
dem Jahre 1841, eine Remington Kaliber 54. Diese
alten Vorderlader waren im Vergleich zu den neuen
Winchestergewehren umständlich und zeitraubend
zu bedienen.
"Du sagtest was von Schuften, was wollten
sie?"
"Es waren drei von der Eagle Ranch, die
gestern nach Sonnenuntergang hier waren, um
nachzusehen, ob Fremde in der Stadt sind. Fast
jeden Tag kommen sie kontrollieren. Ihr Pferd,
Mister, hat ihnen mächtig gefallen." Der
Junge sagte dies voller Hass. "Sie sagten,
dass Sie bestimmt ein Pferdedieb sind, und Gray,
das ist einer von ihnen, hat gesagt, man wird Sie
wohl aufhängen müssen, vielleicht aber auch nur
erschießen."
Hier stockte der Junge, er hatte Tränen in den
Augen, und mit unsicherer Stimme fuhr er fort:
"Sie müssen verdammt aufpassen, sonst sind
Sie bald genauso tot wie mein Vater. Den hat_Gray_nämlich
umgebracht,_mit zwei_Colts hat er auf
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ihn
geschossen, und mein Vater hatte nur dieses alte
Gewehr" und nahm Larry den Vorderlader aus
der Hand und stellte ihn behutsam schräg gegen
die Wand.
"Wie lange ist das her, Kleiner?"
"Sieben Monate, genau. Wir waren bei Mrs.
Gladwell zum Truthahnessen. Mord war das, Mister,
mein Vater hatte keine Chance." Er sah Larry
bittend an. Dieser wusste nicht, was er sagen
oder tun sollte, und strich dem Jungen fahrig
übers Haar. "Wie heißt du
eigentlich?"
"Jules, Jules Barner."
"Und, kümmert sich einer um dich? Deine
Ma?"
"Die ist schon lange nicht mehr da. Der Doc
aus Brainsville, dem gehört der Stall, der, der
bezahlt mich, dass ich alles in Ordnung
halte."
Es war die alte Geschichte. Hier, am Rande der
Staked Plains, wollte ein alteingesessener
Großrancher, der sich gegen die Indianer
behauptet hatte, mit niemandem teilen. Obwohl das
Land ihm nicht gehörte, beanspruchte er alles
für sich und duldete keine Farmer. Denn diese
bebauten Land, wo es ausreichend Wasser gab, und
nahmen den Rindern die Wasserstellen weg. Jules'
Vater hatte überdies noch den Fehler gemacht,
sich eine Herde Schafe aus Mexiko kommen zu
lassen. Eine Todsünde in einem Rinderland. Und
so hatte dieser Gray nur noch einen Vorwand
finden müssen, um den Squatter umzubringen. Gray
hatte Barner bezichtigt, sein Pferd gestohlen zu
haben, und ihn herausgefordert. Dieser hätte
für immer_sein_Gesicht_verloren,_wenn_er
die_Herausforderung
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nicht
angenommen hätte. In einem ungleichen Duell
hatte der Revolvermann Barner dann auf offener
Straße erschossen. So etwa lautete die
Geschichte, die Larry von Jules erfuhr.
Jetzt ritt er aus der Stadt, und etwas
schuldbewusst dachte er daran, dass er den Wunsch
des Jungen mitzukommen, so barsch abschlägig
beschieden hatte. Er hatte so ärgerlich
reagiert, weil der Junge, wie er gestand, Larry
als den Mann vorgestellt hatte, der gekommen sei,
den Tod seines Vaters zu rächen. Jules hatte
Larry als seinen Onkel ausgegeben, der ein
berühmter Revolverheld sei. Und Larry nahm sich
vor, schon morgen weiterzureiten. Er fürchtete,
in einen Kampf hineingezogen zu werden, der nicht
der seine war.
>
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